Montag, 31. Januar 2011

Rezension: "Schweigt still die Nacht" von Brenna Yovanoff

Mackie Doyle ist anders.
Fast jeder merkt das, denn natürlich fällt es auf, dass er Metall meidet und beim Anblick von Blut schwach wird. Aber niemand spricht darüber. 
So wie sich die ganze Stadt Gentry in Schweigen hüllt über die schrecklichen Ereignisse, die sich seit ewigen Zeiten in regelmäßigen Abständen wiederholen. Kleine Kinder verschwinden nachts aus ihren Bettchen und kehren nie zurück. Die "Attrappen", die stattdessen bei den betroffenen Familien zurückgelassen werden, sterben nach kurzer Zeit...
Mackie möchte unbedingt sein wie alle anderen und ein ganz normales Leben führen, vor allen Dingen, als er sich in Tate verliebt. Doch er fühlt sich immer mehr hin-und hergerissen zwischen zwei Welten...Der Welt über der Erde und der geheimen Welt unter dem Schlackenberg.
Als Tates Schwester Natalie verschwindet, muss Mackie sich entscheiden...


Als ich das Cover von "Schweigt still die Nacht" zum ersten Mal sah, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss...Der nostalgische Kinderwagen mit den hängenden Utensilien darüber in dieser düsteren Umgebung hat sofort meine Neugier geweckt!
Letztendlich hält das Cover aber nicht ganz, was es verspricht, leider. Das erste Drittel des Buches war mühsam zu lesen. Den Schreibstil empfand ich etwas monoton, und mir wurde nicht so recht klar, um was es eigentlich geht. Etwa bei der Hälfte des Buches kam dann etwas Spannung auf, die aber durchaus noch steigerungsfähig gewesen wäre.
Einige Dinge in der Geschichte bleiben unklar, so geht beispielsweise nicht deutlich hervor, wie viel die Bewohner Gentrys eigentlich von dem wissen, was um sie herum vorgeht. Wie geheim ist die Welt unter der Erde wirklich? Und was wissen oder ahnen Mackies Mitschüler, insbesondere sein bester Freund Roswell? 
Die Geschichte wird ausschließlich von Mackie erzählt. Ich hätte es schön gefunden, auch Einblick in die Sichtweise von Freunden und Familie zu bekommen. Das hätte der Geschichte sicherlich mehr Lebendigkeit und Tiefe verliehen, den Charakteren mehr Gesicht gegeben....
"Schweigt still die Nacht" ist das Erstlingswerk von Brenna Yovanoff. Mit der Grundidee ihrer Geschichte hat sie einen Volltreffer gelandet, die Umsetzung wäre allerdings noch ausbaufähig gewesen!
    
                                                                
Aenna

2 Kommentare:

  1. Ich wollte dieses Buch auch unbedingt auf meinem Regal stehen haben, schon allein wegen des tollen Covers. Mittlerweile sieht das schon ganz anders aus und durch Deine Rezi hab ich es von meiner Liste gestrichen. Ich denke ich würde wohl auch enttäuscht...

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  2. Liebe Merle,

    meine Rezension spiegelt mein ganz persönliches Empfinden wieder.
    Viele Leser haben das Buch ganz anders bewertet, so habe ich auch zahlreiche sehr positive Meinungen zu "Schweigt still die Nacht" gefunden.
    Jeder ist halt anders (gottseidank)! Gerade bei Jugendbüchern muss man auch das Alter der Rezensenten berücksichtigen( ich bin ja schon eher, naja...älteren Baujahres) Vielleicht schaust Du Dir noch ein paar andere Rezis an, bevor Du das Buch ganz abschreibst...

    Ganz liebe Grüße
    Aenna

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