Dienstag, 19. Juli 2011

REZENSION: "Die Eindringlinge" von Michael Marshall

Eine Mutter und ihr halbwüchsiger Sohn werden brutal ermordet...
Hat der Ehemann und Vater seine Familie hingerichtet?

Madison ist neun Jahre alt.
Das kleine Mädchen irrt ganz alleine durch Seattle...
Was treibt sie an und welches Ziel verfolgt sie?

Jack Whalens Ehefrau Amy verschwindet spurlos....
Als sie plötzlich wieder auftaucht, tut sie so, als sei nichts gewesen.
Aber Jack, ehemaliger Polizist, bleibt misstrauisch...
Warum ist seine Frau so verändert?
Und was hat Gary Fisher, ein alter Freund aus Schulzeiten, mit all den mysteriösen Vorkommnissen zu tun?
Jack lässt nicht locker und stößt auf unvorstellbare Dinge...

Als ich den Prolog von "Die Eindringlinge" las, dachte ich nur "WOW" und war auf einen Thriller à la McFadyen gefasst.
Doch ich hatte mich geirrt...
Zwar versteht es der Autor Michael Marshall, seine Leser mit einem sehr flüssigen Schreibstil zu fesseln, doch geht das Genre des Buches in eine völlig andere Richtung als zunächst erwartet...
Dies wird dem Leser allerdings nicht sofort klar...
Er wird durch mehrere kleine Episoden geführt, die aus der Sicht der unterschiedlichen Protagonisten erzählt werden, was sich erst einmal als recht verwirrend erweist. Denn zunächst lässt sich kein Zusammenhang zwischen den einzelnen Charakteren erkennen.
Jedoch nimmt die Verwirrung des Lesers nicht überhand, sondern wird stattdessen von der entstehenden Spannung regelrecht überflügelt. Der Drang, weiter zu lesen, ist groß...
Dennoch war ich ein wenig enttäuscht, als ich erkannte, dass es sich bei diesem Buch eher um einen Mystery-Thriller handelt, was natürlichen in meinem persönlichen Geschmack begründet liegt und nicht zur Abwertung des Buches führen soll.
Was ich von dem Ende halten soll, weiß ich so richtig noch immer nicht....
Doch habe ich den Verdacht, dass möglicherweise genau dies in der Absicht des Autors liegt....- uns im Unklaren zu lassen und Stoff zum Nachdenken zu geben!
Denn wer weiß denn schon, wie weit Fiktion und Realität auseinander liegen?

Von dem Autor Michael Marshall hatte ich zuvor noch nie gehört bzw. etwas gelesen, obwohl er schon mehrere Thriller veröffentlicht hat.
Sein Schreibstil hat mir sehr zugesagt, so dass "Die Eindringlinge" sicher nicht mein letztes Buch von ihm gewesen ist, auch, wenn mich diese Geschichte nicht komplett überzeugt hat.

Aenna                          gerade noch  

Freitag, 15. Juli 2011

Nachtrag...(2)

Auch mit meiner Lesestatistik für Juni bin ich im Verzug....

1281 Seiten habe ich gelesen, aufgeteilt auf folgende Lektüren:






Einen Favoriten zu benennen, ist insofern schwierig, da es unterschiedliche Genres sind, aber bei "Der Besucher" und "Acht Wochen verrückt" konnte ich die Seiten schneller umblättern..:o)))

Aenna

Nachtrag....(1)

Oh Mann, wie die Zeit vergeht.....
Steffi hat mir diesen Award verliehen:



Da die "Verleihung" schon ein paar Tage (*räusper*) her ist, spare ich mir mal die Regeln dazu....
Ich wollte aber auf keinen Fall versäumen, mich hier noch einmal offiziell bei der lieben Steffi zu bedanken!
Ich habe mich ganz dolle gefreut....
Natürlich darf sich jeder meiner Leser diesen Award von hier aus mitnehmen!

Aenna

Samstag, 2. Juli 2011

REZENSION: "Acht Wochen verrückt" von Eva Lohmann

Mila hat einen Job, um den sie beneidet wird, lebt in einer festen Beziehung und hat anscheinend alles denkbar Wünschenswerte.
Aber Mila ist unglücklich, zieht sich immer mehr zurück, will nicht zur Arbeit gehen, bekämpft ihre ständig auftretenden Kopfschmerzen mit immer stärkeren Medikamenten.
Schließlich bricht sie zusammen. Diagnose: Depression.
Nichts geht mehr, und sie beginnt eine Therapie in einer psychosomatischen Klinik...In der "Klapse"...

In ihrem Buch "Acht Wochen verrückt" verarbeitet die Autorin Eva Lohmann ihre eigenen Erfahrungen in einer psychosomatischen Klinik.

Was ist verrückt und was normal? Und wo ist die Grenze?

Diese Frage stellt sich Protagonistin Mila, die Lohmann in der Ich-Form erzählen lässt, immer wieder aufs Neue, als sie in der Klinik eintrifft und ihre "Leidensgenossen" kennen lernt. 
Sie wird mit den unterschiedlichsten Krankheitbildern konfrontiert und schildert auf sehr erfrischende und lockere Art und Weise ihren Alltag in der Klinik, lässt uns teilhaben an ihren Beobachtungen an ihren Mitpatienten.
Fast schon nebenbei berichtet sie über ihre Auseinandersetzung mit sich selbst und den eigenen Problemen.
Sehr kurzweilig und mit einer guten Portion Humor wird der Leser durch acht Wochen Klinikaufenthalt geführt. Dabei wird ihm aber auch aufgezeigt, welche Problematiken für den psychiatrischen oder psychosomatischen Patienten mit einem solchen Aufenthalt entstehen.
Das Unbehagen des Partners, die eigene Scham, vor sich selbst, vor Freunden oder Angehörigen. Peinliche Gefühle...
Letztendlich macht "Acht Wochen verrückt" aber auch Mut. Denn Eva Lohmann hat diese Gefühle überwunden und stellt sich mit ihrem Buch, das ein Teil ihrer eigenen Geschichte ist, der Öffentlichkeit.

Der Leser bekommt mit dieser Lektüre viel Stoff zum Nachdenken.
Wer kennt sie denn nicht, die Vorurteile gegenüber psychisch Kranken? 
Die doch eigentlich "nur" Menschen sind mit Problemen. Aber sind wir denn nicht alle Menschen mit Problemen?
Kennen wir das nicht alle, das Gefühl, dass uns mal der Sinn des Lebens verloren geht oder die Sicht darauf versperrt wird? 
Sind diejenigen, die die richtige Richtung nicht alleine finden, sind die verrückt? Sind das die "Psychos"?
Ist man verrückt, weil man sich fachmännische Hilfe sucht? Ab wann ist man verrückt? WAS ist eigentlich verrückt?

Mir hat das Buch sehr gut gefallen.
Ich habe es aus aktuellem Anlass gelesen, da sich ein mir sehr nahe stehender Mensch zur Zeit in einer psychosomatischen Klinik Hilfe sucht (J., ich bin so stolz auf Dich).
Es hat mir gezeigt, dass ein Gesundwerden möglich ist und somit eine große Last von meinem Herzen genommen.

Die Autorin Eva Lohmann (geb.1981) schreibt gerade an ihrem zweiten Buch, welches ich mit Spannung erwarte...
                                     
Aenna