Donnerstag, 26. Mai 2011

REZENSION: "Blut von deinem Blute" von Silvia Roth

Laura Bradley ist Mitte 30, erfolgreich im Beruf und unabhängig.
Niemand ahnt, welch traumatische Vergangenheit sie zu bewältigen hat, nicht einmal Leon, ihr derzeitiger Freund.
15 Jahre ist es her, dass Lauras Vater und ihre Stiefmutter auf bestialische Weise in ihrem alten Herrenhaus ermordet wurden. Die grausame Tat wurde nie aufgeklärt.
Laura verließ damals fluchtartig ihre Heimat und lebt seitdem in Frankfurt.
Auch zu ihrer exzentrischen Schwester Mia pflegt sie keinen Kontakt mehr.
Aber die immer wiederkehrenden Alpträume lassen Laura nicht zur Ruhe kommen, lassen ihre Zweifel immer wieder aufleben.
Denn Laura hat keine Erinnerung an die Mordnacht...
Aber sie erinnert sich ganz genau an die Stimme des Kommissares: "Es kann im Grunde nur eines der Mädchen gewesen sein."
Nur welches? Laura will Gewissheit....


"Blut von deinem Blute" ist das erste Buch, das ich von der Autorin Silvia Roth gelesen habe.
Von Beginn an hat mich die Geschichte der beiden ungleichen Schwestern und ihrer mysteriösen Vergangenheit gefesselt.

Die Autorin erzeugt durch den geschickten Aufbau ihres Romans von Anfang an Spannung.
In kursiver Schrift teilt sie uns im ersten Teil ihres Buches immer wieder die Erinnerungen Lauras an die Geschehnisse vor 15 Jahren mit. Damit weckte sie bei mir als Leser natürlich eine große Neugier.
Flüssig und mit moderner Sprache führt Roth uns durch ihre Geschichte, die zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen lässt.

Wir lernen nicht nur Laura und ihre Schwester Mia näher kennen, sondern auch eine Vielzahl an Nebencharakteren, die vergleichsweise blass bleiben, aber dennoch so interessant sind, dass man sie im Hinterkopf behält.
Nur Lauras Freund Leon, der auf eigene Faust Nachforschungen anstellt und dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt, hätte meines Erachtens ein bisschen mehr Farbe verdient.

Die Spannung zwischen den Schwestern ist für den Leser geradezu spürbar, und ich schwankte während des Lesens mehrfach mit meiner Einschätzung über die beiden Protagonistinnen.

Die Schauplätze der Geschichte waren für mich gut vorstellbar. Die Autorin verliert sich nicht in endlosen Beschreibungen, hinterlässt aber dennoch beim Leser ein genaues Bild und zum Teil beklemmende Gefühle.

Das Ende war für mich nicht vorhersehbar, da sich während der 542 Seiten Lektüre doch mehrere Möglichkeiten auftaten. Es war aber schlüssig und hat mich letztendlich absolut zufrieden gestellt.

"Blut von deinem Blute" hat mich vollends überzeugt. Silvia Roth hat ein spannendes Buch mit einem Touch "Gruselfaktor" vorgelegt, das mich gut unterhalten hat und sicher nicht mein letztes dieser Autorin bleiben wird!
Aenna                                     
                                                                                       
                                   

Freitag, 20. Mai 2011

REZENSION: "Farbenblind" von Precious Williams

Anita Precious Williams kommt bereits mit drei Monaten als schwarzes Baby in eine weiße Pflegefamilie.
Ihre leibliche Mutter will das so, sie hat ihr Kind sogar in einer Zeitung praktisch inseriert. Anita soll es schließlich einmal besser haben.
Von ihrer Pflegemutter und deren Tochter sehr geliebt, wächst das kleine Mädchen behütet auf. Ihre leibliche Mutter lässt sich sporadisch sehen, lässt es ihrem Kind jedoch an Liebe und aufrichtigem Interesse mangeln.

 "Farbenblind" ist eine wahre Geschichte.
Die Autorin Precious Williams verarbeitet in ihrem Buch ihr eigenes Leben, angefangen bei ihrer Kindheit, die trotz der Liebe ihrer Pflegefamilie nicht unbeschwert ist.
Sie erzählt uns von ihrer Jugend, in der die Suche nach ihren Wurzeln und der eigenen Identität beginnt.
Sie berichtet von der Sehnsucht nach der Liebe ihrer Mutter.
Sie lässt uns teilhaben an ihren freien Fall nach ganz tief unten.....

Trotzdem die Autorin in der "Ich-Form" schreibt, blieb mir beim Lesen die Figur "Anita" doch irgendwie fremd.
Das mag an den zum Teil  eher emotionslosen Schilderungen liegen, die mir als Leser aber wiederum zeigen, wie schwer der Autorin die Auseinandersetzung mit diversen Abschnitten und Erlebnissen ihres Lebens gefallen sein muss.
Mit großer Ehrlichkeit berichtet Williams jedoch von den emotionalen Auswirkungen dieser Geschehnisse, den Defiziten und Entscheidungen, die sie nun vor ihrer eigenen Tochter rechtfertigen muss.

Das Buch macht deutlich, dass ein Nachvollziehen unmöglich ist für Menschen, die nie in einer solchen Situation waren.
Die nie zwischen zwei Müttern hin-und hergerissen wurden.
Die nie zwischen zwei Kulturen festgesteckt haben.

Und das ist der Grund, weshalb man "Farbenblind" lesen sollte...

Aenna                                                  

Dienstag, 10. Mai 2011

Awards...und so...

In der letzten Woche habe ich gleich zwei Awards bekommen, über die ich mich sehr freue...
Petra von "Seitenweise" hat mir "The Book Blog's Award verliehen, der mit 3 Fragen verbunden ist...

1. Wieviele Bücher besitzt Du?
Schwer zu sagen, da sie sich nicht alle an einem Platz befinden..
Ich würde sagen, so etwa 800 ....

2. Seit wann liest Du?
Seit ich begriffen habe, wie aus Buchstaben Wörter werden, aus Wörtern Sätze und aus Sätzen dann schöne Geschichten...Also seit der ersten Klasse :o)

3. Wie oft liest Du in der Woche?
Immer, wenn es meine Zeit erlaubt....

                                                   

Da dieser Award schon länger in "Umlauf" ist, lass ich ihn hier mal stehen... Jeder meiner Leser kann ihn sich nehmen, sofern er möchte.


Der zweite Award sieht so aus:


Den hat Hanne von "Book Lounge"  an ihre Leser verliehen..Eine total süße Idee, wie ich finde!
Und der Award ist wunderschön!
Auch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank, liebe Hanne!

Wie Ihr vielleicht schon gemerkt habt, seid Ihr zur Zeit alle fleißiger als ich, aber ich verspreche, dass es hier in Bälde richtig weitergeht!

Aenna
                                                                                                           

Sonntag, 1. Mai 2011

Monatsstatistik für April

Im April habe ich folgende Bücher gelesen:



Mit diesem Widget verdiene ich kein Geld...

Macht insgesamt 1450 Seiten...
"Sturm im Elfenland" und "Happy Now?" waren meine persönlichen Highlights, jedes auf seine Art, denn natürlich sind die Bücher nicht miteinander vergleichbar...

Im Monat Mai möchte ich mich wieder vermehrt dem sträflich vernachlässigtem Genre "Krimi/Thriller" zuwenden.
Aber erst kommt noch meine Rezension zu "Farbenblind", die ich eigentlich noch für April geplant hatte...
Ach ja....
Euch noch einen schönen 1.Mai-Restsonntag :o))
Aenna