Montag, 13. August 2012

REZENSION: "Schnitt" von Marc Raabe

Ein kleiner Junge geht eines Nachts in den Keller seines Elternhauses.
Das ist eigentlich streng verboten.
Und so sieht der elfjährige Gabriel, was er nicht sehen sollte.
Was er dort sieht und was danach passiert, ist so schrecklich, dass er es wieder vergisst.
30 lange Jahre lang verdrängt er die Geschehnisse von Damals in sein tiefstes Unterbewusstsein.
Dann verschwindet seine schwangere Freundin Liz, und die Vergangenheit holt ihn wieder ein.
Liz ist in großer Gefahr, und wenn er sie retten will, muss er sich erinnern...

"Schnitt" ist das schriftstellerische Debüt des Kölner Regisseurs Marc Raabe, der mit seinem Erstling beweist, dass er nicht nur Filme machen kann.

Er beginnt seine Geschichte mit einem absolut spannenden Prolog und setzt sie dann 30 Jahre später fort.
Dabei agiert er so geschickt, dass der Leser lange Zeit nicht weiß, ja, nicht einmal vermuten kann, auf was das Ganze letztendlich hinausläuft.

So unberechenbar wie die Geschichte ist auch Raabes Hauptfigur Gabriel, der dem Leser von Anfang an suspekt ist.
Hochgradig psychisch gestört und gewaltbereit, ist er zunächst nicht unbedingt der Sympathieträger, wie man ihn sich für seine Lektüre wünscht.
Dennoch stellt er einen sehr interessanten Charakter dar, der sich uns Stück für Stück offenbart.

Getragen wird das Ganze von einer enormen Spannung, die bereits zu Beginn des Buches mit dem Prolog einsetzt und sich im Verlauf der gesamten Geschichte immer noch zu steigern vermag.
So "flog" ich förmlich von Kapitel zu Kapitel, kaum in der Lage, das Buch aus der Hand zu legen.

"Schnitt" ist zwar als Psychothriller deklariert und an psychologischer Spannung auch kaum zu überbieten.
Dennoch verschont uns Raabe nicht mit blutigen Details und schockierender Brutalität, die mir einige Male die Gesichtszüge entgleisen ließ....
Die Mischung aus Beidem ist aber aus meiner Sicht perfekt portioniert.

Marc Raabe hat eine raffinierte, perfekt durchdachte und zudem recht außergewöhnliche Geschichte präsentiert, die mir sehr gut gefallen hat.

Ich hoffe sehr, dass sich der Autor von nun an vermehrt dem Schreiben zuwendet. denn gerne würde ich mehr von ihm lesen.

    Kurz und knapp:    
 Intelligenter Schocker mit Gänsehautgarantie!
                              
                           

   Aenna                                          
   
                      
                                            

Sonntag, 12. August 2012

Monatsstatistik Juni/Juli

Im Mai herrschte ja totale Flaute, Juni und Juli werden nun zusammengefasst. Darin kriege ich langsam Übung, dieses Jahr ist irgendwie verhext....

Dazu kommt, dass ich, wie der aufmerksame Leser wohl schon bemerkt hat, den Rest des Buches "Der Mann, der kein Mörder war" seit Ewigkeiten vor mir herschiebe. Ich habe Probleme mit dieser Geschichte, sie reißt mich einfach nicht vom Hocker!

Mit fünf vollständig gelesenen Büchern und einer Buchvorstellung kann ich also heute aufwarten!
Das sind also im Juni immerhin 1152 Seiten und im Juli 1405 gelesene Seiten, die Buchvorstellung natürlich nicht mitgerechnet.



Meine Highlights waren eindeutig im Juni "Das Alphabethaus" und im Juli "Kalte Haut"!

Ich hoffe natürlich, dass ich demnächst den Nerv habe, auch den "Mann, der kein Mörder war" zu Ende zu bringen.
Irgendwas muss an dem Buch doch sein bei so vielen positiven Rezensionen auf A.mazon....

Ich werde mich nun meiner nächsten Rezi zuwenden, mal sehen, wann ich sie fertig kriege....
Es handelt sich um "Schnitt" von Marc Raabe, ein ganz tolles Buch, soviel kann ich Euch schon mal sagen...:o))

Genießt das schöne Wetter und seid gegrüßt von
Aenna

Sonntag, 5. August 2012

REZENSION: "Vergeltung" von Julie Hastrup

Rebekka Holm hat ihre Heimatstadt Ringkobing bereits vor vielen Jahren verlassen - und sie hatte ihre Gründe dafür.
Nun wird die Ermittlerin der mobilen Spezialeinheit an den Ort ihrer Kindheit zurückbeordert.
Sie soll den Mord an der jungen Anna Gudbergsen aufklären, die auf ausgesprochen brutale Weise ihr Leben lassen musste.
Bei ihren Nachforschungen steht ihr Michael Bertelsen zur Seite, für den sie bald mehr als nur kollegiale Gefühle hegt.
Die Beiden stoßen auf einen Mord, der mehr als 20 Jahre zurückliegt, aber deutliche Parallelen zum gegenwärtigen Fall aufweist. Der Täter wurde nie gefasst.
Ist es Zufall, oder hat der Mörder von Damals erneut zugeschlagen?

"Vergeltung" ist der erste Roman der dänischen Autorin Julie Hastrup und damit laut Verlag auch der erste Teil einer Serie mit Rebekka Holm als Ermittlerin.
Diese Information hat mich persönlich sehr gefreut, denn die Autorin legt mit ihrem Erstling einen durchaus spannenden Thriller vor, der sich aufgrund ihres einfachen, aber guten Stils hervorragend lesen lässt.

Was ist heutzutage ein Ermittler ohne dunkle Vergangenheit?
Auch Frau Hastrup umgibt ihre Hauptperson mit einem Geheimnis, das dem Leser bis fast zum Ende des Buches verborgen bleibt und so für zusätzliche Spannung sorgt.
Dies wird geschickt durch kleine Einblenden aus Rebekkas Vergangenheit in kursiver Schrift unterstützt.
Der Leser lernt so nicht nur die Ermittlerin Rebekka Holm kennen, sondern auch den Menschen hinter dieser Figur mit all seinen Gefühlen. Das macht die Protagonistin für uns sehr sympathisch.

Trotzdem Julie Hastrup viel Mühe für die Charakterisierung aller Mitwirkenden aufgewandt hat, kommt die eigentliche Geschichte nicht zu kurz.
Sie ist fesselnd erzählt, lässt dem Leser Raum für eigene Ideen, führt ihn auf unterschiedliche Fährten und endet schlüssig. Keine Frage bleibt offen.
Ich gebe zu, dass ich bereits sehr früh eine Ahnung den Täter betreffend hatte, nichtsdestotrotz hat es die Autorin im Verlauf geschafft, mich wieder zu verunsichern.

"Vergeltung" ist sicherlich kein anspruchsvolles Buch, sondern eher leichte Lektüre, die sehr gute Unterhaltung bietet!
Und so freue mich schon auf die Fortsetzung "Blut für Blut" aus der Feder der dänischen Autorin, die bereits im Oktober erscheinen wird.

Aenna