Montag, 29. August 2011

REZENSION: "Gott geweiht" von C. E. Lawrence

Der in New York lebende Profiler Lee Campell, selbst traumatisiert durch das Verschwinden seiner Schwester vor fünf Jahren sowie durch die Ereignisse des 11. September, steht vor einer schweren Aufgabe.
Gemeinsam mit dem NYPD muss er den "Schlitzer" finden, der junge Mädchen brutal ermordet, ihre Körper verstümmelt und mit eingeritzten Botschaften versieht. Anschließend drapiert er sein Opfer dann in einer Kirche auf dem Altar.
Nach welchen Kriterien sucht sich der Psychopath seine Opfer aus?
Was treibt ihn an? Und hat er auch etwas mit dem Verschwinden von Laura, Lees Schwester, zu tun?
Fieberhaft begibt sich der Profiler auf die Suche, doch wie es scheint, ist ihm der Mörder immer einen Schritt voraus...

Als ich dieses Buch, "Gott geweiht" von C.E. Lawrence las, ist ein amerikanischer Kino-Thriller vor meinen Augen abgelaufen.
Genau das ist der Stoff, den man aus so vielen US Filmen kennt...
Blut, Action und ein Hauptdarsteller, der mit privaten Katastrophen und Problemen belastet ist, aber trotzdem tapfer im Beruf seinen Mann steht!
Natürlich darf auch die Liebesgeschichte nicht fehlen!

Was ein Film jedoch nicht zeigen kann, sind die tiefen Einblicke in die Psyche des Täters, und genau den Vorteil hat man als Leser dieses Buches.
Die Autorin widmet dem psychopathischen Mörder einzelne, kleine Kapitel, und weiht uns Leser in die kranken Gedanken des unbekannten, noch gesichtslosen Täters ein.

Lawrence' Schreibstil ist flüssig, sie versteht es, ihre Leser zu fesseln.
Kleine Nebenhandlungen kommen jedoch etwas zu kurz, wirken zuweilen "abgehackt" so dass das Geschehen manchmal nicht ganz schlüssig ist. Dieses Manko ist jedoch nicht so ausgeprägt, dass es mich persönlich arg belastet oder geärgert hätte.
Die Protagonisten sind zwar ausreichend konstruiert, bleiben aber trotzdem noch so blass, dass ich ihnen spontan keine filmischen Darsteller zuordnen konnte. Außer vielleicht Kathy Bates als Großmutter Fiona. Und auch Eddie hatte für mich ein Gesicht. Die Ermittler dagegen bleiben eher schemenhaft, selbst von Lee habe ich nur eine ungefähre Vorstellung seines Äußeren. Sein Inneres dagegen wird sehr ausführlich beschrieben und macht ihn für den Leser greifbar.

Nichtsdestotrotz ist die Geschichte unterhaltsam und liest sich gut.
Sie ist spannend bis zum Schluss, auch wenn ich als erfahrener Thriller-und Krimifan schon eine Weile vor Ende des Buches eine Ahnung hatte, was den Täter betrifft...

Meiner Meinung nach hat C.E. Lawrence mit ihrem in Deutschland veröffentlichten Erstling einiges an Potential verschenkt, deshalb werde ich unbedingt auch das nächste von ihr lesen, das der Piper-Verlag im April 2012 herausbringen wird.
Wie man der Beschreibung von "Wehe dem, der Gnade sucht" entnehmen kann, handelt es sich erneut um eine Geschichte mit dem Profiler Lee Campell.

Ich bin gespannt...

Aenna                                        


1 Kommentar:

  1. Hab das Buch eben zu Ende gelsen und finde es sehr gut. Dann warte ich mal auf die Fortsetzung. :-)

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