Montag, 14. November 2011

REZENSION: "Sterblich" von Thomas Enger

Eine Studentin wird grausam hingerichtet.
Sie war schön, begabt und äußerst beliebt, vor allen Dingen beim männlichen Geschlecht.
Und sie war mit einem Pakistaner liiert, so dass die Polizei aufgrund gewisser Tatumstände einen Ehrenmord vermutet.

Auch Henning Juul ist an der Geschichte dran.
Als Journalist einer Internet-Zeitung recherchiert er in diesem Mordfall, der für ihn gleichzeitig den Wiedereinstieg ins Berufsleben bedeutet.
Zwei Jahre zuvor musste er einen schweren Schicksalsschlag verkraften, dessen Spuren ihn bis heute verfolgen...
Henning zweifelt an der Ehrenmord-Theorie und stellt auf eigene Faust Nachforschungen an.
Schon bald ist er der Polizei um Längen voraus....

Schon der Untertitel "Ein Henning-Juul-Roman" auf dem Cover lässt vermuten, dass der norwegische Schriftsteller Thomas Enger mit seinem Erstling "Sterblich" gleichzeitig auch den ersten Teil einer Serie vorlegt.
Während der Lektüre verstärkt sich der Verdacht, verwendet der Autor doch viel Energie, seiner Hauptfigur Henning Juul ein Gesicht zu geben.
Mit Erfolg, kann ich nur sagen, denn selten ist mir ein Protagonist in einem Thriller so nahe gekommen wie Juul in "Sterblich".
Enger zeichnet hier einen Charakter mit allen Höhen und Tiefen des Menschseins, eine Figur, die sich aus dem Schatten ans Licht zurückkämpft und den Leser dabei zuweilen mit einem trockenen Humor überrascht.

Hinzu kommt eine schöne Sprache, fast schon an manchen Stellen poetisch, eher ungewöhnlich für eine spannende Lektüre.
Der Autor scheint die Melancholie, die seinen Protagonisten umgibt, förmlich einzufangen.

Diese Sprache war es auch, die mich zunächst an das Geschriebene fesselte, gar nicht mal die Geschichte selbst.
Engers Stil wirkt eher ruhig und bedächtig. Und mit dieser Ruhe setzt er dann, ganz unverhofft, seinen Lesern immer wieder neue und überraschende Fakten vor die Nase.
Die Aufmerksamkeit wird geschärft, und die Spannung steigt mit dem Fortschreiten der Geschichte.
Nach und nach, Schritt für Schritt erkennen wir den genialen Plot...
Ich konnte das Buch letztendlich kaum mehr aus der Hand legen.

Thomas Enger hat eine ganz besondere, ganz eigene Art zu schreiben, die mir sehr gut gefallen hat.
Mit seinem Roman "Sterblich" präsentiert er eine ungewöhnliche, aber gut aufgebaute Story, die mich stark beeindruckt hat.
Bleibt zu hoffen, dass die Folgeromane nicht lange auf sich warten lassen...

Aenna                              

4 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die tolle Rezension! :)

    Liebe Grüße aus München vom Blanvalet-Team

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  2. Schöne Rezi! Das Buch klingt klasse, das werde ich auf jeden Fall noch lesen!

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  3. Wow, dein Blog ist von einer anderen Zeit! *-* Super Design, vorallem die Frauen an den Rändern sid toll.
    Bin jetzt mal Leserin geworden, deine Rezensionen sind richtig gut! :)

    Liebe Grüße,
    Lydia

    http://bookaholics-for-life.blogspot.com/

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  4. Liebe Lydia,
    vielen Dank und herzlich willkommen bei mir!
    Schön, dass es Dir hier gefällt, da freue ich mich!

    Liebe Grüße
    Aenna

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