Sonntag, 2. Oktober 2011

Rezension: "CUT" von Amanda Kyle Williams

Keye Street ist Inhaberin einer Privatdetektei, seit sie aufgrund ihres Alkoholproblems ihren alten Job verloren hat.
Die ehemalige FBI-Agentin wird von ihrem Freund Lieutenant Rauser um Hilfe gebeten, als ein Serienkiller die Stadt Atlanta in Atem hält.
Keye soll ein Profil des Täters erstellen, doch gibt ihr dieser viele Rätsel auf....

Scheinbar wahllos sucht er seine Opfer aus, und er hinterlässt keine Spuren, obwohl er unvorstellbar grausam und brutal mit dem Messer vorgeht.
Schnell wird jedoch klar, dass er nicht zum ersten Mal mordet und seine Anfänge lange in der Vergangenheit zu suchen sind...
Aber was sind seine Motive? Er ist gerissen, spielt Katz und Maus mit der Polizei.
Und er kommt Keye immer näher...und näher...

"Liebster Lieutenant,
wollen Sie wissen, wie ich es getan habe?
Ich habe so lebendige Erinnerungen daran, wie ich vor ihrem Haus stand und den Dunst aus der Küche roch.
Als sie die Tür öffnete, lächelte sie.
Das Letzte, was sie hörte, abgesehen von ihrem Wimmern, war das Klicken meiner Kamera und das leise Krachen ihres Genicks, als würde ein Wunschknochen entzweibrechen."

Als ich diese unglaublich spannende Buchbeschreibung las, wusste ich, dass ich unbedingt auch das gesamte Buch "CUT" lesen muss.

Dennoch fiel es mir zunächst ein wenig schwer, mich in in den Erstling von  Amanda Kyle Williams hereinzufinden, der mit sehr  detaillierten Beschreibungen von Keyes aktuellem Job und ihrem Arbeitsumfeld beginnt.
Doch bevor Langeweile aufkommt, ist der Leser in der Geschichte drin, die Williams ihre Protagonistin selbst erzählen lässt.
Dies geschieht in entsprechend lockerem Stil, der flüssig zu lesen ist.

Der Leser bekommt eine sehr genaue Vorstellung von der vielschichtigen Persönlichkeit der Privatdetektivin Keye Street, die als trockene Alkoholikerin vor allen Dingen in Stresssituationen mit ihrer Sucht zu kämpfen hat.
Wir lernen sowohl ihre harten Seiten im Beruf als auch ihre manchmal überraschend sensible und weiche Seite im Privatleben kennen, die sie in der sich andeutenden Beziehung zu Rauser auslebt.
Die Nebencharaktere werden für meinen Geschmack ihrer "Wertigkeit" entsprechend ausreichend beschrieben.
Selbst der Täter kommt zu Wort, und das macht die Geschichte umso spannender...

Apropos Spannung!
Amanda Kyle Williams schafft es, diese die ganze Zeit aufrecht zu halten, ja sogar zum Ende hin noch zu erhöhen.
Sie schockiert mit Tatortbeschreibungen, überraschenden Wendungen und blutigen Detaills...
Sie lockt ihre Leser auf diverse Fährten, animiert zum Nachdenken und lässt uns mitermitteln.

Dennoch war das Ende für mich überraschend, aber leider nicht ganz "rund", nicht vollkommen schlüssig.

Das Duo Keye Street und Lieutenant Rauser schreit förmlich nach Fortsetzung, die glücklicherweise wohl schon in Arbeit ist.
"CUT" hat mich trotz des etwas unbefriedigenden Endes doch überzeugt, was nicht zuletzt an der ausgezeichneten Charakterisierung der Protagonistin sowie der Geschichte selbst liegt.
Auch die humoristischen Einlagen haben mir gut gefallen. Mehr als einmal musste ich während des Lesens laut auflachen!
Auf jeden Fall werde ich diese Serie im Auge behalten.

Aenna                                        

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