Montag, 3. Dezember 2012

REZENSION: "Wer im Trüben fischt" von Mechthild Lanfermann

Die Rundfunkjournalistin Emma Vonderwehr hat ihren ersten Arbeitstag bei einem Berliner Radiosender.
Als der amerikanische Professor Tom Rosenberg ermordet wird, sieht Emma ihre Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen.

Auf eigene Faust sucht sie nach dem Täter.
Ihre Recherchen führen sie dabei in das nationalsozialistische Deutschland der Dreissiger Jahre, und gemeinsam mit Kriminalkommissar Edgar Blume deckt sie einen ungeheuren Skandal auf...
Doch wer könnte nach so vielen Jahren ein Interesse am Ableben des Gelehrten gehabt haben?
Zu spät erkennt Emma die Wahrheit und begibt sich selbst in große Gefahr!


"Wer im Trüben fischt" ist das vielversprechende literarische Debüt der Journalistin Mechthild Lanfermann.

Gleich zu Beginn wird der Leser mit einem äußerst spannenden Prolog geködert, den ich im Nachhinein jedoch als nicht ganz passend empfand...
Lanfermanns lockerer und anschaulicher Schreibstil macht es leicht, die Lektüre fortzusetzen.

Mit der Journalistin Emma und dem Kommissar Edgar Blume hat sie interessante Protagonisten geschaffen, die aber auf jeden Fall noch ausbaufähig sind und somit viel Spielraum für eine Fortsetzung bieten.

Nebenbei, geschickt in ihre Geschichte eingeflochten, macht die Autorin auf private Schicksale und gesellschaftliche Missstände aufmerksam, die es leider tausendfach auch in Deutschland gibt.
So steht die kleine Penelope für unzählige weitere Kinder drogenabhängiger Eltern, die den ganzen Tag auf sich allein gestellt sind und um die sich keiner kümmert...
Und dies ist nur einer von vielen  sozialkritischen Aspekten, die Lanfermann ihren Lesern mit viel Sensibilität nahe bringt, was ihrem Buch eine enorme Glaubwürdigkeit verleiht.

"Wer im Trüben fischt" ist mal ein Krimi der anderen, ganz besonderen Art.
Die Autorin hat hervorragend recherchiert und kommt vor allem ohne Blutvergießen und grausige Effekte aus.
Damit hebt sie sich wohltuend von der Masse ab, so dass man ihr gerne kleine Langatmigkeiten verzeiht.

Auch wenn die Hintergründe für mich teilweise verwirrend und nicht ganz einfach nachvollziehbar waren, ich die Geschichte als irgendwie nicht ganz "rund" empfand, hat mir Mechthild Lanfermanns Erstling  gut gefallen.

Die Idee, die dahinter steht, ist großartig, und ich glaube, dass von Frau Lanfermann noch einiges zu erwarten sein wird...
So freue ich mich dann auch auf die Fortsetzung "Wer ohne Liebe ist", die im Juli 2013 erscheinen wird und bin gespannt....

Kurz und knapp:
Intelligenter Krimi der besonderen Art...



Aenna                                       





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